Schüler*innen aus der Paul-Gerhardt-Schule und dem Fabritianum mit und ohne Migrationshintergrund lasen in zweisprachigen Tandems
Sehr beeindruckt waren circa 40 Zuhörer*innen von den Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund, die anlässlich des bundesweiten Vorlesetags im Tandem vorlasen. Der Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“ hatte eingeladen. Die Lehrer*innen Michaela Hieke, Julia Albrecht, Thomas Tillmann – letzterer zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern am Fabritianum – und Birgit Steeger sowie zwei Schülerinnen (8 und 11 Jahre) und ein Schüler (9 Jahre) aus Afghanistan, zwei Schülerinnen (8, 10 und 16 Jahre) aus Syrien, eine 14 jährige Schülerin aus Armenien und zwei deutsche Schüler der Paul-Gerhardt-Schule, des Fabritianums und der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule waren dem Aufruf gefolgt: gelesen wurde u. a. aus zweisprachigen Büchern jeweils in Deutsch und Arabisch.
Die Schüler*innen mit Migrationshintergrund sind maximal 1 Jahr in Deutschland. Alle Schüler*innen stellten sich jeweils vor der Lesung mit Namen, ggf. Herkunftsland und Aufenthaltsdauer in Deutschland vor. Sie lasen aus zweisprachigen Büchern, teilweise trugen die Schüler*innen mit Migrationshintergrund auch auf Deutsch vor. Vorgetragen haben zudem zwei 13 jährige Freundinnen in Englisch und Deutsch. Zwei siebenjährige Jungen lasen einen kurzen Text in Griechisch und Deutsch.
In den Tagen zuvor wurde in den Schulen eifrig geübt. Am Vortag gab es Generalproben. Gelesen wurde mit Mikrofon in der Uerdinger Bücherei vor beeindruckten Eltern, Lehrer*innen und Zuhörer*innen. Der begeisterte Applaus im Anschluss an die Lesungen ließ die anfängliche Nervosität schnell verfliegen. Als kleines Dankeschön erhielten die Beteiligten Eulen aus Lebkuchenteig, die ein Mitglied des Arbeitskreises mit ihrer Tochter extra für die Veranstaltung gebacken hatte. Die Stadt Krefeld hatte eine Genehmigung für die Lesung in der Bücherei erteilt. Vielen Dank.
Das Foto wurde vom Gymnasium Fabritianum zur Verfügung gestellt. Abgebildet sind: Martin Oertel (links) Silas von der Heydt, Mitte, und Susanne Tyll, Mitglied des Arbeitskreises “Erhalt Bücherei Uerdingen”, die die Veranstaltung moderierte. Die beiden Schüler besuchen das Fabritianum und haben in den Vorjahren den Vorlesewettbewerb gewonnen.
Der Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“ unterstrich auch mit dieser Veranstaltung seine Initiative für die Eröffnung eines Quartierszentrums mit städtischer Medienausleihe. „Wenn der öffentliche Raum kaum mehr Platz lässt für Begegnung und Kommunikation innerhalb und zwischen den Milieus, ohne das ein gastronomisches Angebot wahrgenommen werden muss, oder wenn Plätze andererseits veröden, weil nur noch die städtebauliche Bezeichnung an den Platzcharakter erinnert, ist eine aktive – auch politische – Steuerung der Stadt erforderlich. Denn die virtuelle Kommunikation in der digitalisierten Welt kann die reale nur ergänzen.“ Quelle: Positionspapier des Deutschen Städtetags: “Kulturpolitik als Stadtpolitik”, Seite 6