
647. Montagslesung am 17. November 2025: Brigitte Gillissen liest „Martinszug in Düsseldorf“ von Otto Brües aus „Das niederrheinische Jahr“ von Fritz Meyers
Bei der kommenden Montagslesung am 17. November 2025 von 18.30 Uhr bis 19.00 Uhr liest Brigitte Gillissen „Martinszug in Düsseldorf“ von Otto Brües aus „Das niederrheinische Jahr“ von Fritz Meyers vor dem Büchereigebäude, Am Marktplatz 5 in Krefeld-Uerdingen, für die Eröffnung eines Quartierszentrums / Bürger*innenhauses mit städtischer Medienausleihe – als Drittem Ort. Ein Ort für Teilhabe, Vielfalt, Demokratie und Kultur. Zum Lesen, Treffen, Teilhabe, Spielen, Begegnung und Bewegung – ohne Verzehrverpflichtung und Kommerz – für Alle.
Die Anmeldung einer versammlungsrechtlichen Veranstaltung der Krefelder Polizei liegt vor.
Otto Brües war nicht nur Schriftsteller, Erzähler, Lyriker. Der Umgang mit Texten war sein Beruf. 1897 im protestantischen Krefeld geboren, arbeitete er in den zwanziger Jahren als Feuilletonist beim „Kölner Stadtanzeiger“. Nach dem Militärdienst kehrte er 1943 an die „Kölnische Zeitung“ zurück. In den fünfziger Jahren leitete er das Feuilleton des „Mittag“ in Düsseldorf, danach lebte er wieder in Krefeld bis zu seinem Tod im Jahre1967. Schon früh fand der junge Otto Brües zu Texten mit christlicher Thematik. Als 19-jähriger Infanterist an der Westfront erfährt er mitten in der Vernichtung, dass die Natur etwas Tröstendes und Bleibendes verheißt. Ein kleiner Käfer auf der Hand führt 1918 zur Schlussstrophe eines Gedichtes, dem der Buchtitel entnommen ist: „Flieg hin, flieg hin! Die Erde lebt in ewigen Schöpfertaten“. In seinen vielen Gedichten und Gebeten, Erzählungen und Balladen verknüpft er immer wieder die Erfahrung Gottes in der Natur mit dem Ringen um Gott, Christentum und Kirche. Die Hauptfiguren seiner Dramen erleben Kämpfe – Seelenkämpfe – und bleiben doch Optimisten, am Ende. Sie sind außergewöhnliche Gestalten und historische Vorbilder, Männer und Frauen und oft auch katholisch, so z.B. der Heilige St. Martin Johanna von Orléans und die Heilige Cäcilie. Ökumeniker ist Otto Brües sein ganzes Leben lang, nicht nur auf Grund seiner Herkunft. Sein Vater war katholisch, übrigens auch Journalist und Chefredakteur der Krefelder Zeitung, die Mutter protestantisch. „Katholisch – evangelisch – ich kann es nicht gegeneinander ausspielen. Ich bin Christ, sofern das nicht überhaupt über die Kraft eines Menschen geht, es zu sein“, sagt Brües später, gegen Ende seines Lebens (S. 12). Die Institution Kirche wird ihm im Laufe des Lebens fremd. In den Gottesdienst geht er selten, lieber schreibt er. „Etwas Neues zu schaffen, empfand er seinen persönlichen Gottesdienst“, sagt seine Tochter Eva (S. 10). Was den Vater aber nicht hinderte, häufig mit den Kindern zu beten und auch eigene Gebete zu verfassen. Quelle
Fritz Meyers: Am 27. Februar 1996 verstarb in Geldern im Alter von 76 Jahren Fritz Meyers: einer der aktivsten, seit fast 30 Jahren mit dem Institut eng zusammenarbeitenden Autoren auf dem Feld der nord-niederrheinischen Heimat- und Volkskunde. Er hinterließ ein umfangreiches Oeuvre, das 13 Buchveröffentlichungen und – neben anderen Schriften – mehr als 200 Aufsätze, Artikel und Beiträge von volkskundlichem Belang umfaßt. Für diese Verdienste um Volks- und Heimatkunde des Niederrheinraumes wurde er 1979 mit dem „Rheinlandtaler“ des Landschaftsverbandes Rheinland, 1982 mit dem „Orden van et Möökeshüs“ der Karnevalsgesellschaft „Queekespiere“ in Keppeln und schließlich im vergangenen Jahr durch Verleihung des Straelener Friedrich Brücker Preises geehrt. Quelle
Seit der Schließung Ende Mai 2013 und trotz der Räumung der Uerdinger Bücherei finden bis auf eine sechswöchige Corona-Unterbrechung Montagslesungen durchgehend über 12 ½ Jahre an jedem Montag jeweils von 18.30 Uhr bis 19.00 Uhr vor der Uerdinger Bücherei, Am Marktplatz 5 in Krefeld-Uerdingen bei jeder Witterung statt. Der Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“ setzt mit dieser Maßnahme seine Initiative für die Eröffnung eines Quartierszentrums / Bürgerhauses mit städtischer Medienausleihe fort. Zu den Lesungen kommen zwischen 15 und über 70 Personen. Jede Lesung beginnt mit dem gemeinsamen Singen einer Strophe des Liedes „Die Gedanken sind frei“ und endet mit den drei umgedichteten Strophen auf die Uerdinger Bücherei. Außer den Vorleser*innen zu lauschen, werden aktuelle Informationen ausgetauscht.
Wie jede Woche sind alle Interessierten auch zur kommenden Montagslesung herzlich eingeladen!
Interessierte Vorleser*innen können sich gerne unter Angabe des Buches melden bei: Sabine Alofs, Tel.: 48 18 55 oder oder unter ak.buecherei-uerdingen(at)gmx.de. Ohne Gebühren zu entrichten, dürfen alle Texte vorgelesen werden, die älter als 80 Jahre sind, sicherheitshalber Texte von Autor*innen, die bereits 80 Jahre verstorben sind.







