Ideenschmiede „Zukunft Bücherei Uerdingen“ – Herberzhaus Marktplatz 5 in Uerdingen zukünftig als Bücherei und Quartierstreff

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Gut 40 Bürgerinnen und Bürger fanden sich am Freitagabend, 16.05.2014 im Uerdinger Pfarrsaal St. Peter ein. Der Arbeitskreis „Erhalt Bücherei Uerdingen“ stellte seine Zukunftsideen für das Büchereigebäude Marktplatz 5 vor. Nachdem der Rat der Stadt Krefeld in seiner Sitzung vom 8. April 2014 das Büchereigebäude zur Gemeinbedarfsfläche erklärte, haben die Arbeitskreismitglieder Nutzungsideen entwickelt.

Anhand einer Powerpointpräsentation erläuterte Arbeitskreismitglied Susanne Tyll dem Publikum aus Bürgerschaft und Bürgerverein sowie Vertreter/innen und Vertretern von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und Die Linke die Pläne. Anschaulich wurde es über eine parallele Präsentation der Etagengrundrisse des Hauses. So soll es im Haus wieder eine städtische Bücherei mit Leih-Anbindung an die Mediothek, aber strukturell unabhängig von ihr geben. Vorgesehen sind dafür zwei hauptamtliche Bibliothekare/innen.

Ferner soll es im Erdgeschoss ein Lesecafe geben, das auch als nichtkommerzieller Stadtteiltreff mit öffentlichen PCs und W-Lan, Zeitungen und Selbstbedienung am Kaffeeautomaten. Hier gäbe es auch die Möglichkeiten kleinerer Veranstaltungen und Beratungen. Im ersten Stockwerk könnte – wie bisher – die Kinder- und Jugendbibliothek angesiedelt sein. Der wunderschöne Lesesaal könnte wieder für Lesungen, aber auch für Seminare oder – wie aus dem Publikum vorgeschlagen – Tanzkurse genutzt werden. Die weiteren Räumlichkeiten des 1. und 2. Obergeschosses könnten ausgegliederte wechselnde Stadtteil-Beratungsangebote der wohlfahrtlichen und städtischen Einrichtungen, Angebote der Familienbildungsstätten und der VHS, für musikalische Früherziehung (wie früher!) genutzt werden (mögliche Refinanzierung durch Mieteinnahmen).

Das – entgegen verbreiterter Meinung – bis auf einen Raum trockene Kellergeschoss könnte u. a. als Probenraum für Musikgruppen, bei Bedarf für Teile der Herberz-Bücherei des Heimatbundes und eine Reparaturwerkstatt, in der z. B. Langzeitarbeitslose (mögliche Refinanzierung durch die ARGE) oder handwerklich geschickte Ehrenamtliche u.a. Haushaltsgeräte reparieren oder zum Selber-Reparieren anleiten. Viel Zustimmung erhielt die Vorstellung der Idee einer stundenweisen Kinderbetreuung, sodass Eltern mal eine Stunde in Ruhe Bücher stöbern oder einkaufen können, z.B. die Geburtstagsgeschenke für die Kinder, meinte eine Teilnehmerin. Nach etwa 30minütiger Präsentation hatte dann das Publikum das Wort.

Nach dessen zustimmendem Beifall wurde dann aus dem Publikum zusätzlich vorgeschlagen:

  • konkrete Bücherspende (über 500 Bücher) für die Wiedereröffnung
  • weitere Bücherspenden zur Unterstützung des Anfangsbetriebs
  • Dienstleistungs- und Nachbarschaftstauschbörse „ich mähe 1 Stunde den Rasen – wer hilft mir dafür 1 Stunde bei den Hausaufgaben?“
  • Tanzkurse, da der Veranstaltungsraum/Lesesaal über Parkettboden verfügt
  • Spieletreff, Spielmöglichkeit (Brett- und elektronische Spiele) für Interessierte, die sich gerne mit anderen treffen und gemeinsam spielen (Lesecafe) möchten. Vorgeschlagen wurde hier eine Kooperation mit einem Spielwarengeschäft – konkrete Begleitung wurde von Anwesenden angeboten
  • Kleinkino
  • Mischpult für Probenraum

Ratsherr Jürgen Hengst signalisierte die Absicht der SPD, nach den Kommunalwahlen bei entsprechenden politischen Konstellationen dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Auch die Grünen und die Linke unterstützten die Pläne. Hierzu müsste der neue Stadtrat einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fassen.

Einig waren sich alle Anwesenden, dass das Gebäude mit Bücherei und Stadteiltreff ein Gewinn für Uerdingen ist und die Attraktivität des Stadtteils, auch für Neu-Bürger/innen steigern würde.

Nicht zuletzt könnte das Projekt wie das Samtweberviertel ein weiteres Modell für zukunftsorientierte Quartierspolitik auch in anderen Krefelder Stadtteilen sein.